beeindruckend… wohltuend… aufrüttelnd… ist das Buch und die angebotenen Antworten auf die Frage „Wer wollen wir sein?“. Es zeugt von großer Belesenheit der Verfasserin und von einer echten Besorgnis angesichts der tiefgreifenden strukturellen Probleme unserer Zeit sowie im letzten Drittel des Buches vor allem auch von einer starken Triebfeder zur Veränderung, von einem Gestaltungswillen und einer – vielleicht etwas träumerischen – Vorstellungskraft von einer besseren Welt. Bemerkenswert ist auch die Aktualität der gesellschaftskritischen Abhandlung. Die Corona-Krise und die mit ihr einhergehenden globalen Verwerfungen sind ebenso Thema, wie die Klimakrise und unsere Sprachlosigkeit darauf. Auf einer einzigen Seite (20) hagelt es Demokratie-, Kommunikations-, Kapitalismus-, Wachstums- und Social Media Kritik, sowie an den durch die moderne Arbeitswelt geschürten Tendenzen der Vereinsamung. Welch ein Bogen!
Eingehend widmet sich das Kapitel zum „Ende der Gier“ vermeintlichen Missständen in der Wirtschaft. Berechtigte Kritik an Auswüchsen des Turbokapitalismus werden gern vermengt mit einem Generalverdacht gegenüber allen Konzernen – einem „System, das es aufzulösen gilt!“ dem wird das System der Gemeinwohlökonomie mit einigen gelungenen realen Beispielen der Kreislaufwirtschaft, der Regionalisierung vom Konsumverhalten und umweltgerechten Wirtschaftens entgegen gestellt.
In den Kapiteln der Medizin von morgen, zu Wissenschaft und Religion sowie zur Schicksalsgemeinschaft Erde über die Spiritualität wnadert das Buch von rationalen Faktenzur eine Besinnung auf andere Formen einer Wirklichkeit, die wir in unserem dieseitigen Alltag allzu selten wahrnähmen. Eine gewisse Spiritualität hilft beim Verständnis.
Insgesamt ein Buch, das durchaus zur persönlichen Frage anregt: „Wer will ich sein?“